
Vor ziemlich genau acht Jahren erschien im Februar 2006 in der Evangelischen Zeitung ein Artikel mit dem Titel âDu bist Kirche: die ehrenamtliche Pastorinâ. Gegenstand war, dass in der Kirche lĂ€ngst nicht mehr alle ausgebildeten Vikare tatsĂ€chlich auch eine Pastorenstelle bekamen. Die Stellen waren zu stark reduziert worden. Um den ĂŒbrig bleibenden Vikaren dennoch ein Praktizieren zu ermöglichen, wurde die Funktion âPastorIn im Ehrenamtâ geschaffen. Rund 60 Menschen betraf dies damals. Eine gab diesen in dem Artikel eine Stimme: Unsere Pastorin im Ehrenamt Ute Parra.
Kurz zuvor hatte sie in Broder Hinrick in dieser Funktion angefangen. Intern waren bei uns intensive Diskussionen um das Institut âPastorIn im Ehrenamtâ gefĂŒhrt worden: Macht es sich Kirche so nicht zu leicht, mit dem Nachwuchs umzugehen? Sollen wir dies unterstĂŒtzen? Vielleicht sogar noch davon profi tieren, eine voll ausgebildete Pastorin âfĂŒr kleines Geldâ zu bekommen? Am Ende haben wir uns nicht fĂŒr die Funktion entschieden, sondern fĂŒr Ute selbst. Und wir haben das nicht bereut.
Seitdem hat Ute Parra bei uns viele Impulse gesetzt. Sie hat sich weit ĂŒber Broder Hinrick hinaus fĂŒr die Ehrenamtlichen eingesetzt, war unser Sprachrohr in deren kirchlicher Vertretung. Von ihr gestaltete Gottesdienste lebten durch ihre liebenswerte Art. Zahlreiche Veranstaltungen organisierte sie und verfolgte dabei stets das Ziel, nach auĂen zu wirken und Zusammenhalt herzustellen. Ganze JahrgĂ€nge von Konfirmierten sind durch ihre HĂ€nde gegangen. NatĂŒrlich entlastete sie dadurch auch die Hauptamtlichen.
Die ganze Zeit ĂŒber war Ute â obwohl trotz starker beruflicher Beanspruchung in der Schule vielfach bei uns prĂ€sent â nur Ehrenamtliche, weniger noch als wir ârichtigenâ Mitglieder des Kirchengemeinderates. Sie hatte bei uns zwar Stimme und brachte sie stets ein, aber eben kein Stimmrecht. Als Pastorin wird das manchmal frustrierend fĂŒr sie gewesen sein. SchlieĂlich weist der Artikel ihren Traum aus: âFĂŒr sich selbst hat sie auch einen Wunsch: âNatĂŒrlich wĂŒrde ich gerne als hauptamtliche Pastorin in der Kirche arbeiten, um dadurch mehr Einfluss auf das Gemeindeleben zu haben.â
Dieser Traum geht jetzt in ErfĂŒllung: Ute Parra wird zum 1. April 2014 zur hauptamtlichen Pastorin in der Maria-Magdalenen-Kirchengemeinde am Osdorfer Born bestellt. Trotz des Verlustes fĂŒr Broder Hinrick ĂŒberwiegt bei uns die Freude fĂŒr sie, dass sie jetzt endlich nach langen Jahren des Wartens ihren Wunsch erfĂŒllen kann.
Am 13. April laden wir um 10 Uhr zum Gottesdienst ein, in dem wir Ute verabschieden wollen. Im Anschluss daran gibt es in zwanglosem Rahmen noch einmal die Möglichkeit, sich persönlich zu verabschieden. Auch an dieser Stelle danken wir Dir, liebe Ute, fĂŒr Deinen Einsatz und Dein Engagement in Broder Hinrick. Wir wĂŒnschen Dir viel GlĂŒck und Erfolg auf der neuen Stelle und Gottes Segen fĂŒr die Zukunft.
Jochen Gabriel